Entwicklung der Mietpreise – Kauf statt Mieten?
Die Mietpreise steigen, das Wohnen wird immer teurer – aber die Zinsraten bleiben anhaltend niedrig. Kein Wunder, dass viele Menschen überlegen, ihr Mietverhältnis aufzugeben und stattdessen eine Immobilie zu kaufen. Doch lohnt sich das wirklich?
Realistischer Preisvergleich: Darauf kommt es an
Grundsätzlich gilt: Ein Immobilienkauf lohnt sich nur, wenn in den nächsten Jahren keine Orts- oder Arbeitgeberwechsel mehr für Sie zu erwarten sind. Schließlich geht jeder Immobilienkauf mit Nebenkosten einher, die ohne bleibenden Gegenwert aus eigenen Mitteln bestritten werden müssen – sei es die Maklercourtage, das Notarhonorar oder die Grunderwerbsteuer.
Haben Sie relative Planungssicherheit? Dann ziehen Sie das Kaufpreis-Mietverhältnis für Ihre Entscheidung zurate: Es berechnet sich aus Immobilienkaufpreis inklusive Kaufnebenkosten dividiert durch die Jahresmiete inklusive Nebenkosten eines vergleichbaren Objektes. Mithilfe dieser Rechnung ermitteln Sie, nach wie vielen Jahren Sie eine Immobilie mit durchschnittlich erzielbarer Miete abzahlen könnten. Werte von 20 gelten als günstige Investition, ein Ergebnis von 25 weist auf eine eher teure Immobilie hin – ab Werten von 35 ist deutliche Vorsicht bei der Kaufentscheidung geboten.
Hinter dieser Rechnung steckt außerdem eine zentrale Frage: Könnten Sie Ihre Immobilie zukünftig noch mit Wertzuwachs – oder zumindest verlustfrei – verkaufen? Nach Abzug der Finanzierungskosten, der Instandhaltungskosten sowie des möglicherweise entgangenen Zuwachses des Eigenkapitals in anderen Geldanlagen sollte sich kein Verlustgeschäft für Sie ergeben. Machen Sie bei einem eventuellen Kauf daher keine Kompromisse in puncto Lage – denn die schützt Sie langfristig am besten vor Wertverlust am Haus. Beobachten Sie vor einer Kaufentscheidung außerdem die Marktlage ebenso wie die Mietpreisentwicklung.
Hier gilt aktuell: Es bestehen politische Bestrebungen, einen Mietendeckel einzuführen, der bestehende Mietpreise deutlich senken könnte. Immobilienkäufe könnten somit als Wertanlage einen Teil ihrer Attraktivität verlieren. Doch auch unabhängig von diesen politisch regulativen Maßnahmen ist davon auszugehen, dass die in Deutschland seit 2010 durchgehend steigenden Immobilienpreise ihren Höhepunkt bereits erreicht haben. Mit leicht sinkenden Preisen auf dem Miet- und Immobilienmarkt muss also grundsätzlich gerechnet werden.
Welche Voraussetzungen gelten für Kaufvorhaben?
Sie überlegen, einen Kauf zu realisieren? Dann verschaffen Sie sich einen gründlichen Überblick über ihre finanzielle sowie persönliche Lebenssituation und bedenken Sie, dass eine Baufinanzierung Sie auch über eine mögliche Anschlussfinanzierung jahrelang begleitet. Mindestens 20% des Kaufpreises sollten Sie in Form von Eigenkapital in die Finanzierung einbringen können; darüber hinaus sollte ausreichend finanzieller Rückhalt für mögliche Reparaturen und Instandhaltungen bestehen. Auf diese Weise sehen Sie auch unerwarteten Ausgaben gelassen entgegen – und bewahren Ihre Immobilie langfristig vor Wertverlust. Bei der Ausgestaltung einer Finanzierung, die genauu zu Ihrem Vorhaben passt, sind wir gerne für Sie da.